Mark Watson
Ich könnte am Samstag
Inhalt:
Xavier Ireland ist Nachttalker bei einem Radiosender in London. Tagsüber beschäftigt er sich mit sich selbst, nimmt an Scrabble-Turnieren teil und lässt die Tage an sich vorbeiziehen. Erst seine vor Energie überschäumende Putzfrau Pippa macht ihm klar, dass es sich lohnt, am Leben anderer Anteil zu nehmen und damit seinem eigenen Glück auf die Sprünge zu helfen. Mark Watsons Bestseller ist eine Hommage an das Leben und die Liebe – klug, humorvoll und zu Herzen gehend. Nach der Lektüre werden Sie die Welt mit anderen Augen sehen.
Rezension:
Xavier Ireland ist Radiomoderator der Sendung „Late Lines“,
die nachts zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens gesendet wird. Xavier
heißt eigentlich Chris und kommt aus Melbourne, ist jedoch aufgrund eines
tragischen Ereignisses vor einigen Jahren nach England gezogen. Die
Radiosendung moderiert er zusammen mit dem stotternden Murray, den er ihn
zuliebe zu einem Speed-Dating begleitet. Dort lernt er die resolute Pippa
kennen, die von Putzjob zu Putzjob hetzt und auch von Xavier für Samstag als wöchentliche
Putzfrau engagiert wird.
Der Roman dreht sich en gros um das Leben von Xavier. Daneben
erzählt Mark Watson von elf weiteren Personen in London, deren Schicksale durch
das Handeln bzw. Nicht-Handeln von Xavier beeinflusst werden. Da ist ein
dicklicher Junge, der sich zu einem Raubüberfall genötigt fühlt, weil er seinen
Job als Küchenhilfe verliert, weil sein Chef sauer ist, weil das Restaurant
eine schlechte Kritik von einer Journalistin erhalten hat. Dies stellt nur einen
Teil der Kette dar, mit der der Autor elf Einzelschicksale miteinander
verbindet.
„Ich könnte am Samstag“ erschien zuerst unter dem Titel „Elf
Leben“, was die Intention des Autors insofern besser trifft, da es in dem Roman
nicht primär um da Xavier geht, sondern um das Schicksal im Allgemeinen und die
Auswirkungen von bestimmten Handlungen und den daraus resultierenden Folgen für
andere, die viel weitreichender sein können.
Auch wenn die einzelnen Personen für sich selbst in dem
Roman viel zu kurz kommen, um eine Bindung zu ihnen aufzubauen und das Buch auch
noch offen endet, passt dieser Schluss für den Roman ideal. Es ist ein
ungewöhnliches Buch, das ohne große Höhepunkte auskommt und dennoch nie
langweilig wird. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, sondern ein Buch,
das beschreibt, wie das Leben eben so spielt – mal bedrückend traurig, mal
amüsant. Auf jeden Fall ist „Ich könnte am Samstag“ ein unterhaltsamer Roman
mit Tiefgang.
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