Montag, 21. November 2016

Buchrezension: Lina Labert - Beziehungsstatus: kompliziert!

Lina Labert

Beziehungsstatus: kompliziert!




Inhalt: 

Drum prüfe, bevor du dich ewig bindest…
Rom, Paris, Mailand – nicht nur in den Metropolen der Welt pulsiert das Leben. Auch im pfälzischen Klein-Winternheim kann das Schicksal mit voller Härte zuschlagen, wie sich am Beispiel der quirligen Apothekenhelferin Julie (21) zeigt. Schlimm genug, dass sie mit einer nicht nachvollziehbaren Inbrunst den halbseidenen Faulpelz namens Hans-Dieter, genannt Diddel liebt, aber seine unsterbliche Männerfreundschaft mit dem von Julie verhassten René Krieger setzt dem Ganzen die Krone auf.
Julie kämpft für ihre Beziehung und gegen René, doch jener zu kurz geratene, gelegentlich cholerische Weiberheld mit aufgeblasenem Ego scheint gegen alle Anfeindungen resistenter zu sein als eine Kakerlake im Haus eines Kammerjägers.
Wäre das alles noch einigermaßen zu ertragen, so hat Diddel hat es geschafft, alle negativen Klischees der Spezies Mann auf seine Person zu vereinigen: Er ist der personifizierte Zahnpastaspritzer auf dem Spiegel einer genervten Frau, und wo er geht und steht, markieren Krümel und Klamottenberge seinen Weg. Er gefällt sich in der Pose des coolen Zuhältertyps, wozu ihm eigentlich das Format fehlt, und seine einzige Einnahmequelle ist das Instandsetzen und Verscheuern von vierrädrigem Schrott, sowie das illegale Kassieren von Arbeitslosengeld.

Julies Leben wird, ob sie will oder nicht, zu einem nervenaufreibenden Tanz zu dritt. Wie eine Billardkugel flitzt sie durch ein ziemlich chaotisches Leben, hin- und hergerissen zwischen ihrem unbeschreiblichen „Diddel“, anderen Männern, die sich nach kurzer Zeit entweder als Windbeutel oder als unerreichbar erweisen, und „kriegergeschädigten“ Leidensgenossinnen. Zwischendurch glänzt Julie in ihrer Spezialdisziplin, dem Fettnäpfchen-Dreisprung.
Da helfen nur gute Freundinnen, die mit ebenso großen Flaschen ihr Leben vergeuden, sowie Unmengen von Sekt und glibbrigen Weingummitieren.
Das Ende kommt, wie es kommen muss...

Ein Buch mit Roadmovie- und Kultcharakter: Diese Geschichte bereitet jungen Leuten der "Generation Smartphone" genauso viel Spaß wie den älteren Modellen der Marke „Generation Golf“, in dessen Zeitalter die Story angesiedelt ist. Eine lustige Zeitreise in die Neunziger Jahre, die allen die Frage beantwortet, wie die Menschheit es eigentlich geschafft hat, ohne Smartphone zu überleben...

Nach wahren Begebenheiten!


Rezension: 

Juliane ist 21 Jahre alt, arbeitet als PTA in einer Apotheke und wohnt mit ihrem Freund Hans-Dieter, genannt Diddel bzw. "die Handtasche", zusammen in einer Wohnung im Haus seiner Eltern. Diddel ist arbeitslos gemeldet und schraubt nebenbei an Autos, bevorzugt an seinem eigenen Golf GT. Den Rest seiner Freizeit verbringt er mit seinem besten Freund René, genannt Krieger bzw. "der Schatten", den Juliane auf den Tod nicht ausstehen kann. 

Als René von seiner Freundin Tanja verlassen wurde und sich daraufhin regelrecht bei Diddel einnistet, besteht Julie auf einen Umzug in eine eigene Wohnung. Notgedrungen stimmt Diddel zu, solange Juliane sich während ihres Urlaubs allein um Umzug und Renovierung kümmert. An ihrem grundsätzlichen Problem mit René ändert sich allerdings nicht viel. Der Schatten bleibt allgegenwärtig und überrascht sie sogar morgens in der neuen Wohnung, als er tatsächlich mit einem eigenen Schlüssel und frischen Brötchen zu Diddel zum Frühstück kommt. 

Julie ist zunehmend genervt von ihrem Freund, der stinkfaul und eine Niete im Bett ist, keine Benehmen hat und seine Zeit am liebsten ohnehin nur mit seinem besten Freund verbringen möchte, und guckt sich nach anderen Männern um. 

Volker und Norman haben es ihr zunächst angetan, stellen sich aber auch nicht als die geeigneten Kandidaten heraus. Insbesondere Norman erinnert sie stark an René, die beide mehr Schein als Sein sind. 

Die Autorin hat den Roman bereits in den 90er-Jahren geschrieben und diesen nun unter dem Pseudonym Lina Labert veröffentlicht

Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir von dem Roman eine Zeitreise in die 90er und eine witzige Beziehungskomödie versprochen. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Zum einen ist die Handlung zeitlos und hätte sich auch in den 80er- oder 2000er-Jahren so zutragen können, zum anderen teile ich offensichtlich nicht den Humor der Autorin und vieler ihrer begeisterten Leser des Ebooks. 

Genervt von den Protagonisten fand ich den Roman regelrecht anstrengend zu lesen und hätte ich ihn nicht direkt von der Autorin erhalten und im Rahmen einer Leserunde diskutiert, nach einem Drittel nur noch quer gelesen. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum Juliane mit Diddel zusammen war, der sie nur ausnutzte und den sich nicht einmal mehr attraktiv fand. Auch war mir nicht klar, worin ihre extreme Abneigung zu René begründet war. Der Roman drehte sich immer wieder nur um den Ärger, den Juliane mit den beiden Männern hat, das Problem aber auch nicht konsequent angeht und so zog sich die Handlung für meinen Geschmack sehr in die Länge. Das Pseudonym der Autorin ist insofern ganz treffend gewählt. 

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