Freitag, 10. Februar 2017

Buchrezension: Beatriz Williams - Träume wie Sand und Meer

Beatriz Williams

Träume wie Sand und Meer 


Inhalt: 

Cape Cod, Sommer 1966. Christina, von allen Tiny genannt, ist elegant und die perfekte Ehefrau. Ihr Mann Frank, einer der begehrtesten und reichsten Männer im Lande, steckt mitten im Wahlkampf. Doch hinter der Fassade ist längst nicht alles perfekt. Tiny kommen Zweifel, wie schon kurz vor ihrer Hochzeit zwei Jahre zuvor, ob dies das richtige Leben für sie ist. Damals wollte sie ihre Verlobung lösen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Einmal in ihrem Leben benahm sie sich nicht anständig, sondern verliebte sich in einen anderen Mann und ließ ihn kompromittierende Bilder von ihr machen. Nun platzt ihre unberechenbare Schwester Pepper in ihr Leben, ihr einstiger Liebhaber taucht auf sowie ein Erpresserbrief mit einem Foto von damals. Schon bald realisiert Tiny, dass ihre Zweifel berechtigt sind und die Familie so krank vor Ehrgeiz ist, dass sie zu beinah allem bereit wäre. 

Rezension: 

"Träume wie Sand und Meer" ist Band 3 der East-Coast-Reihe von Beatriz Williams. Alle Romane der Serie sind in sich geschlossene Erzählungen, weshalb man die ersten beiden Bände nicht gelesen haben muss, um die Geschichte um Christina "Tiny" Schyler zu verstehen. Wer jedoch "Das geheime Leben der Violet Grant" (Band 2) gelesen hat, wird Tiny als ältere Schwester von Vivian kennen. 

Der Roman spielt in den 60er-Jahren und zeigt Schein und Sein einer reichen amerikanischen Familie mit politischen Ambitionen. Er wird aus der Perspektive von Tiny im Jahr 1966 bzw. aus Sicht von Caspian im Jahr 1964 erzählt.
1966 ist Tiny mit dem Politiker Frank Hardcastle verheiratet und hat gerade eine Fehlgeburt erlitten. Franks Cousin Caspian kehrt als Kriegsversehrter und gefeierter Held aus Vietnam zurück und fast zeitgleich erhält Tiny einen Erpresserbrief mit pikanten Fotos von ihr aus dem Jahr 1964, die die Karriere ihres Ehemannes mitten im Wahlkampf zerstören könnten.

1964 verliebte sich Tiny in Cap ohne zu ahnen, dass es sich bei ihm um den Cousin ihres Verlobten handelt. Schon damals begann sie zu zweifeln, ob es sich bei Frank um den richtigen Mann fürs Leben handelt, war allerdings trotzdem nicht entschlossen genug, sich von ihm und seiner einflussreichen Familie zu lösen.

Durch den Perspektivenwechsel kann man als Leser die Gefühle von Tiny und Cap gut nachvollziehen, auch wenn Tiny als Protagonistin des Romans farblos bleibt. 1964 hat sie theoretisch noch die Möglichkeit, ihr Leben ganz einfach eine neue Richtung zu geben, wagt es aber nicht, die nötigen Schritte dafür zu unternehmen. 1966 ist die Situation, verheiratet mit einem Ehemann im Rampenlicht, viel schwieriger und dennoch ist sie hier emotional gebeutelt durch die Fehlgeburt und unter Druck durch die Erpressung eher bereit, aus dem goldenen Käfig auszubrechen.


Früh ist die Geschichte durch das Auftauchen von Cap und Schwester Pepper, die deutlich mehr Pfeffer im Hintern hat als Tiny, vorhersehbar, die Handlung aber nicht so unterhaltsam geschrieben, dass man gespannt verfolgt, wie Tiny aus dem ganzen Schlamassel herauskommt und sich von allem emanzipiert. 

"Träume wie Sand und Meer" konnte mich insofern nicht für weitere Bände der East-Coast-Reihe begeistern. 


 

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