Samstag, 21. Mai 2016

Buchrezension: Lori Nelson Spielmann - Morgen kommt ein neuer Himmel

Lori Nelson Spielmann

Morgen kommt ein neuer Himmel


Inhalt:

Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie noch große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf einer Liste mit Lebenszielen. Heute, mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job, eine schicke Wohnung.
Doch als ihre Mutter Elizabeth stirbt, taucht die Liste wieder auf: Aus dem Mülleimer gefischt, hat ihre Mutter die Liste aufgehoben, und deren Erfüllung zur Bedingung gemacht, damit Brett ihr Erbe erhält – und zwar innerhalb von 12 Monaten.

Aber Brett ist nicht mehr das Mädchen von damals. Ein Baby bekommen? Das hat sie schon lange ad acta gelegt. Ein Pferd kaufen? In ihrer Wohnung sind nicht mal Haustiere erlaubt. Eine gute Beziehung zu ihrem Vater aufbauen? Ha – der ist seit sieben Jahren tot. Sich verlieben? Die einzig wahre, große Liebe gibt es doch nur im Film.
Um sie bei der Erfüllung ihrer Ziele zu unterstützen, hat ihre Mutter Brett mehrere Briefe hinterlassen. Wütend, enttäuscht und verletzt liest Brett den ersten Brief – und ist überwältigt von der liebevollen und fürsorglichen Nachricht ihrer Mutter, die gespürt hat, dass Brett in ihrem Leben nicht glücklich ist. Die Briefe ihrer Mutter rufen Brett dazu auf, ihre Träume nicht aufzugeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen – denn nur sie selbst kann es ändern …
Kann Elizabeth ihrer Tochter dabei helfen, sich selbst wiederzufinden?


Rezension: 

Die Mutter der 34-jährigen Brett ist an Krebs verstorben. Brett hatte im Familienunternehmen im Bereich Marketing gearbeitet und Elizabeth bis zum Schluss gepflegt. Bei der Testamentseröffnung geht sie davon aus, dass sie ein stattliches Vermögen erbt und die Geschäftsführung des Unternehmens übernehmen wird. Im Gegensatz zu ihren Brüdern geht Brett allerdings zunächst leer aus und wird von ihrer Mutter sogar post mortem entlassen. Ihr Erbe ist an eine Bedingung geknüpft: Brett soll die Ziele verwirklichen, die sie sich als Teenager gesetzt hatte. Diese Ziele, wie sich einen Hund und ein Pferd anschaffen, ein Haus kaufen, eine Beziehung zu ihrem Vater aufbauen, wieder in ihrem Lehrberuf arbeiten, ein Kind bekommen etc., passen gar nicht zu Bretts aktuellem Leben und scheinen innerhalb eines knappen Jahres nur schwer umzusetzen. Fraglich ist auch, ob diese Ziele für Brett heute noch wichtig sind. Kannte ihre Mutter Brett besser als sie sich selbst? Ist Andrew der richtige Mann in ihrem Leben? Wie soll sie sich mit ihrem verstorbenen Vater versöhnen
Mit der Unterstützung des Anwalts Brad, der die Briefe verwaltet, die Elizabeth Brett hinterlassen hat, beginnt sie peu à peu ihre vergessenen Ziele abzuarbeiten. 

Durch die zahlreichen positiven Bewertungen war ich gespannt auf diesen Roman, dessen Grundidee vielleicht nicht ganz neu ist, aber dennoch ein interessanter Ansatz ist, um sich selbst besser kennenzulernen oder das eigene Leben zu überdenken. Brett ist - mittellos und ohne Job - gezwungen, zumindest zu versuchen, die von der Mutter auferlegten Ziele zu erreichen, um ihren Anteil des Erbes zu erhalten. 

Der Roman ist, wenig überraschend, vorhersehbar und plätschert bis zum Happy End ein wenig ohne große Spannung aufzubauen, dahin. Durch viele passende Zufälle oder Schicksalsschläge anderer Personen fallen Brett die Ziele quasi ohne viel eigenes Zutun entgegen. Darüber hinaus ist ihr eigenes Verhalten von einem zunehmend nervenden Gutmenschentum und der Dominanz der Übermutter geprägt. 
Brett setzt gezwungenermaßen ihre Teenagerziele bzw. die Ziele ihrer Mutter um, die sich ihre Tochter offenbar als Lehrerin und tierliebende Mutter vorstellte sowie mit ihrem bis dato Lebensgefährten Andrew nicht einverstanden war. Ob Brett mit dem kompletten Umkrempeln ihres Lebens am Ende glücklicher ist, bleibt ungeklärt. 

"Morgen kommt ein neuer Himmel" war für mich aufgrund der hohen Erwartungen, die ich wegen der vielen überschwänglichen Rezensionen hatte, leider etwas enttäuschend und letztlich ein etwas seichter Roman, der an Cecelia Aherns "P.S. Ich liebe dich" erinnert
 

1 Kommentar:

  1. Hallo!
    ich habe gerade deinen Blog gefunden, weil ich eben erst das Buch gelesen habe und kann dir im Großen und Ganzen zustimmen! ich hatte mir viel von der Geschichte erwartet (obwohl nicht neu), da es sehr gute rezensionen hatte. Aber es war sooo vorhersehbar und typisch amerikanisch...leider eine Enttäuschung!
    Liebe Grüße
    Martina
    http://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/

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