Freitag, 12. Januar 2018

Buchrezension: Mhairi McFarlane - Es muss wohl an dir liegen

Mhairi McFarlane

Es muss wohl an dir liegen


Inhalt:

Wie viele Schmetterlinge passen in einen Bauch?

Mit ihren tizianroten Haaren und ihren Kurven ist Delia vielleicht nicht ganz der Model-Typ, aber dass Paul sie nach zehn Jahren gemeinsamen Glücks mit einer Studentin betrügt, trifft sie ziemlich unvorbereitet. Am Anfang glaubt sie, alles sei ihre Schuld. Doch dann erkennt Delia, dass die zerplatzten Seifenblasen von gestern die Chance auf das Glück von morgen bedeuten: Denn nun kann sie selbst entscheiden, wie sie die bunten Puzzleteile ihres Lebens neu zusammensetzt. Kurzerhand zieht sie zu ihrer besten Freundin Emma nach London und sucht sich einen neuen Job. Alles könnte gut werden. Wäre da nicht Adam, ein Skandalreporter und der härteste Konkurrent ihres neuen Arbeitgebers - denn er bringt die Schmetterlinge in Delias Bauch plötzlich kräftig in Wallung. Und zu allem Übel setzt Paul wieder alle Hebel in Bewegung, um Delia zurückzugewinnen.


Rezension:

Delia ist zehn Jahre mit ihrem Freund Paul zusammen, als sie ihm einen Heiratsantrag macht und durch eine versehentlich von Paul an sie verschickte SMS erfährt, dass dieser eine Affäre hat. Er verstrickt sich in weitere Lügen, weshalb Delias Vertrauensverhältnis zu Paul erschüttert ist. 
Da die 33-Jährige ihre Arbeitsstelle in der Stadtverwaltung in Newcastle zudem zunehmend nervt, kündigt sie und zieht kurzerhand zu ihrer Freundin Emma nach London. Dort findet sie einen Job als Junior Account Manager im Bereich Marketing wobei die kleine Firma und allen voran ihr Chef Kurt zwielichtig sind und ihr Geld mit erlogenen Geschichten verdienen. Delia hat zwar Skrupel, kann ihren Job aber auch nicht so einfach aufgeben, da sie von dem Enthüllungsjournalisten Adam West erpresst wird. 
Mehr und mehr freundet sie sich dagegen mit Joe an, mit dem sie in regem E-Mail-Kontakt steht und der mit seinen Social Media-Accounts der Stadtverwaltung in Newcastle das Leben mit negativen Postings schwer macht. 

Paul lässt nicht locker und hält den Kontakt zu Delia weiterhin aufrecht. Als ihr gemeinsamer Hund eingeschläfert werden muss, kehrt Delia nach Newcastle zurück, wo sie Paul wieder näher kommt. Doch als sie dann seine Geleibte die 24-jährige Celine zufällig trifft und ihr bewusst wird, dass Paul sie weiterhin belogen hat, entscheidet sie sich endgültig gegen Paul und für einen Neuanfang in London. 

"Es muss wohl an dir liegen" ist eine Geschichte über das Ende einer Beziehung und den Mut, nicht nur privat, sondern auch beruflich ein neues Leben zu beginnen. Der Plot ist nicht neu, jedoch abwechslungsreich und humorvoll geschrieben. Die rothaarige Delia mit ihrem unkonventionellem Kleidungsstil ist zwar etwas naiv, aber herzlich und sympathisch.

Das Buch hat mit seinen über 500 Seiten allerdings seine Längen. Insbesondere die Beschreibung von Delias Berufsalltag war mir zu sehr in den Vordergrund gerückt und war insbesondere aufgrund der plump-sexistischen Anspielungen der Männerwelt ermüdend zu lesen. In Bezug auf Delias Neuanfang hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Verarbeitung der Trennung von Paul und die Avancen von Adam und Joe gewünscht, um den Roman etwas zu straffen. 

"Es muss wohl an dir liegen" ist eine turbulente Geschichte, die locker geschrieben ist und durch witzige Dialoge unterhält, aber einen sehr zähen Mittelteil hat, der den Leser nur durch die eigenwilligen, interessanten Charaktere bis zum Ende durchhalten lässt. Wer sich von dem Roman eine romantische Liebesgeschichte erhofft, wie es Cover und Klappentext suggerieren, wird enttäuscht sein. 



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