Montag, 11. Januar 2016

Buchrezension: Paul Finch - Der Schattenschläfer

Paul Finch

Der Schattenschläfer


Inhalt: 

Ein eisiger Winter bricht über den Norden Englands herein, als in der Nähe des Lake District zwei junge Mädchen verschwinden. Alles spricht dafür, dass "Der Fremde" zurückgekehrt ist, ein Killer, an den sich Detective Mark Heckenburg und seine Kollegen nur zu gut erinnern. Zehn Jahre ist es her, dass er das letzte Mal zugeschlagen hat. Aus dem Dunkel, brutal, tödlich. Nun sucht er sich erneut seine Opfer, eines nach dem anderen. Heck macht sich auf die Jagd nach dem Unbekannten, doch schon bald steht er selbst mit dem Rücken zur Wand.

Rezension:

Es handelt sich um Band 4 der Reihe der Mark Heckenburg-Thriller von Paul Finch. Ich habe bisher keinen der Vorgänger gelesen, konnte der Handlung aber ohne Weiteres folgen, da es sich um in sich geschlossene Thriller handelt. Es fehlt dem Leser lediglich der Hintergrund zum Ermittler Mark "Heck" Heckenburg, was aber für das Verständnis nicht weiter schlimm ist. 

Detective Sergeant Heck wurde aus dem Dezernat für Serienverbrechen versetzt und ermittelt nun im Lake Distrikt National Park, einer sehr ländlichen Gegend im Norden Englands. Heck ist ein eigensinniger Ermittler, der wenig von Vorschriften und Papierkram hält und sich vielmehr auf seine Instinkte verlässt. Als eher sturer Einzelgänger ermittelt er am liebsten auf eigene Faust. Ganz im Gegensatz zu seiner ehemaligen Vorgesetzten und Exfreundin Detective Superintendent Gemma Piper, die sich in der Vergangenheit anscheinend immer wieder schützend vor den Ermittler stellen musste, da sie grundsätzlich große Stücke auf ihn hält. Emotional stehen die beiden sich immer noch nah, auch wenn sie getrennt sind. 

In dem beschaulichen Ort in England im tristen November werden zunächst zwei junge Frauen überfallen, die durch die neblige Berglandschaft irrten. Eines der Opfer wird vermisst, während die andere Frau fliehen konnte und von einem Mann berichtet, der sie töten wollte und die beiden zuvor regelrecht umzingelte und mit dem Pfeifen von Frank Sinatras "Strangers in the Night" in Angst und Schrecken versetzte. 
Heck wird hellhörig - erinnert ihn diese Schilderung an eine Mordserie aus 2004, die nie vollständig aufgeklärt werden konnte. Der Täter wurde damals beim Versuch ihn zu ergreifen von Gemma Piper angeschossen, konnte aber entkommen und eine Leiche wurde nie gefunden.
Ist der "Fremde" wieder zurückgekehrt und beginnt nach zehn Jahren erneut zu morden?

Der blutige Thriller ist von Anbeginn spannend, aber stellenweise sehr brutal, da der Leser die einzelnen Morde aus Sicht der Opfer miterlebt. 
Geschildert wird weniger die klassische Ermittlungstätigkeit, da Heck und die Kollegen vor Ort selbst zum Opfer im Katz-und Maus-Spiel des "Fremden" werden. Immer mitten im Geschehen ist man selbst stets auf der Hut, wo der skrupellose Mörder wieder zuschlagen wird und wie das Dorf, das durch den Nebel von der Außenwelt abgeschnitten ist und wenig Hoffnung auf Verstärkung der Polizeikräfte zu erwarten ist, und Heck sich aus der Situation befreien können. 

"Der Schattenschläfer" bleibt zwar spannend bis zum Schluss, da sich die Lösung des Falls in dieser Form nicht vermuten ließ. Das Finale empfand ich letztendlich jedoch zu abrupt und des Rätsels Lösung um den "Fremden" ein wenig konstruiert. 
Das hält mich allerdings nicht davon ab, einen der Vorgängerromane oder Band 5 "Der Totenspieler" zu lesen, der am 1. August 2016 erscheint.

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