Montag, 20. März 2017

Buchrezension: Björn Berenz - Ach du dickes Ding

Björn Berenz

Ach du dickes Ding


Inhalt: 

Okay, in einer Nacht- und Nebelaktion ein Nilpferd aus dem Kölner Zoo zu entführen, war vielleicht nicht unbedingt Simons beste Idee. Aber er ist nun mal davon überzeugt, dass in Daisy die Seele seiner verstorbenen Frau wohnt - und kann nicht zulassen, dass der skrupellose Zoodirektor das Hippo als Lebendfutter verwurstet! Und so kutschiert Simon jetzt gemeinsam mit Spediteurin Eva und dem buddhistisch angehauchten Tierpfleger Hagen, der ebenfalls an Simons Seelenwanderungstheorie glaubt, ein reisekrankes Nilpferd quer durch Europa. Ziel: ein Nationalpark in Kenia. Aber wie soll man so ein Vieh bloß unerkannt nach Afrika bringen - wenn gleichzeitig die Polizei, eine rumänische Diebesbande und die Mafia hinter einem her sind? 

Rezension: 

Simon Berger trauert noch immer um seine vor fünf Jahren verstorbene Ehefrau Sandra und nimmt deshalb kaum aktiv am Leben teil. Seinen Job als Filialleiter einer Bank, wo er größtenteils damit beschäftigt ist, Kreditanträge nicht zu genehmigen, befriedigt ihn schon lange nicht mehr. 

Simons lebenslustige Mutter ist der Meinung, dass die Zeit der Trauer nun endgültig vorbei ist und möchte ihren Sohn aus seiner Lethargie befreien. Bei einem Zoobesuch an ihrem Geburtstag entreißt sie ihm seine Halskette, an der er den Ring von Sandra trägt. In panischer Angst um ihr Andenken bringt Simon sich in Lebensgefahr, als er die Kette aus dem Hippodrom vor der aggressiven Nilpferd-Dame Daisy rettet. zu ihm ist Daisy allerdings überraschend zahm und ein später folgender Reinkarnationstest, den Simon zusammen mit dem buddhistisch angehauchten Tierpfleger Hagen durchführt, legt nahe, dass Sandra als Nilpferd Daisy wiedergeboren wurde. 

Simon freut sich, seine Sandra wiederzuhaben, bis er erfährt, dass der berechnende Zoodirektor die in seinen Augen unsoziale und unwirtschaftliche Daisy den Löwen zum Fraß vorwerfen möchte. 

Zusammen mit Hagen und der Inhaberin einer Speditionsfirma vor der Pleite startet Simon die Aktion "Rettet Daisy" und entführt das Nilpferd kurzerhand aus dem Kölner Zoo, um sie in das über 10.000 km entfernte Kenia zu bringen. Es beginnt ein turbulenter Roadtrip, auf dem Simon wirklich alles für Daisy bzw. seine Sandra riskiert. 

"Ach du dickes Ding" ist ein leicht zu lesender Roman voller aberwitziger und absurder Situationen. Simon krempelt sein bisheriges Leben komplett um, riskiert sogar seine Freiheit, um seiner geliebten Sandra noch einmal nah sein zu können. 

Auch wenn man die Geschichte nicht ganz ernst nehmen kann, sie stellenweise sehr überzeichnet ist wirkt und irgendwie von vornherein klar ist, dass das Gespann Kenia nie erreichen wird, ist das Buch unterhaltsam geschrieben - die großen Lacher sind für mich jedoch ausgeblieben. 

Während des Roadtrips zog sich der Roman ein wenig in die Länge und war meiner Meinung nach mit Geschichten von Mafia bzw. Kopfgeldjägern und aufkeimender Romantik zwischen den Protagonisten etwas überladen. Zudem fügte sich so manches durch zu viele wohlgemeinte Zufälle zu einem glücklichen Ende zusammen. Hier wäre weniger mehr gewesen!
Trotzdem bleibt es spannend zu erfahren, wo Daisy letztlich ihr weiteres Lebens als Nilpferd-Mama verbringen darf und welche (strafrechtlichen) Konsequenzen die Rettungsaktion für Simon haben wird. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen