Freitag, 6. November 2015

Buchrezension: Kyra Groh - Halb drei bei den Elefanten

Kyra Groh 

Halb drei bei den Elefanten



Inhalt:

Die Zwillingsschwestern Max und Jo sind sich gar nicht ähnlich. Max hat nur die Gene abbekommen, die keinen interessieren... Sie ist rothaarig, klein – und ihre BHs sind von der Marke Zauberflöte: Zieht man sie aus, geht der ganze Zauber flöten. Sie ist auch klug und musikalisch – aber wen interessiert's? Auch Moritz hat sein Päckchen zu tragen. Er ist klug, aber ohne Ausbildung, wäre gerne Fotograf, versauert aber als Fahrradkurier. Und er ist für jemanden verantwortlich – seinen vierjährigen Sohn... Doch als sich Max und Moritz um halb drei bei den Elefanten im Opel Zoo treffen, ändert sich ihr Leben für immer...

Rezension:

Max ist seit ihrer Pubertät in ihren besten Freund Jonas verliebt. Gerade er ist allerdings  der einzige, der davon nichts mitbekommt und Max wie einen seiner Kumpels behandelt. Max(ime) ist im Gegensatz zu ihrer Schwester Jo weniger ladylike und klischeehaft frauentypisch. Neben ihrem Geschichtsstudium verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit Jonas, seinen Bandproben und der Bier trinkenden Clique oder trifft sich mit ihrer besten Freundin Kim. Max und Jo stammen aus reichem Elternhaus, weshalb sie ohne finanzielle Sorgen gemeinsam in einem großzügigen Loft wohnen. 

Als Max Liebeskummer geplagt und traurig vor einem Elefantengehege im Zoo sitzt, lernt sie den Hobbyfotografen Moritz kennen, der sich auf den ersten Blick zu ihr hingezogen fühlt und auch nach einer ersten holprigen Kontaktaufnahme nicht locker lässt.

Wie es das Schicksal so will, finden die beiden zueinander und plötzlich ist Jonas schnell vergessen. Moritz ist auf den ersten Anschein DER Traumtyp schlechthin - er sagt, was er fühlt, ist witzig, liebevoll, verständnisvoll,...Max schwebt zum ersten Mal auf Wolke sieben und wird von Jo und Kim um ihren Freund beneidet, bis sie Moritz' ganze Biographie kennt, die nicht ganz so makellos und perfekt ist. Max, die die Scheidung ihrer Eltern nicht wirklich überwunden hat und unter Bindungsängsten leidet, beginnt daraufhin zu zweifeln und fragt sich, ob sie für diese Beziehung schon reif ist. 

"Halb drei bei den Elefanten" bietet keinen wesentlich neuen Plot unter den Liebesromanen. Der Roman besticht nicht durch die eigentliche Geschichte vom Suchen und Finden der Liebe und den ersten Schwierigkeiten und dem Auf und Ab in einer Beziehung, sondern durch einen erfrischenden Schreibstil, der das Buch durch witzige Situationen und humorvolle Dialoge zu einem sehr unterhaltsamen Lesevergnügen macht. Schon die einzelnen Überschriften der Kapitel, die den Inhalt in einem knackigen Satz zusammenfassen, sind originell. 

Das Buch ist aus Sicht der unsicheren, aber sehr sympathischen Max geschrieben, wodurch man ihre Gefühlswelt gut nachvollziehen kann und nach und nach auch Moritz besser kennenlernt. Jeder einzelne weitere Charakter ist bis in die Nebenfiguren mit Liebe zum Detail herausgearbeitet - von Max' bester Freundin Kim, über die biestige Exfreundin oder den herrlich bekloppten Mitbewohner Kai von Moritz.

Wer Romane wie "Lieblingsmomente" oder "Lieblingsgefühle" von Adriana Popescu mag, wird auch seine Freude an den Büchern von Kyra Groh haben.  

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